Warum Selbstreflexion für deine sportliche Entwicklung so wichtig ist?

Warum Selbstreflexion für deine sportliche Entwicklung so wichtig ist

Athletiktrainer, Techniktrainer, Taktiktrainer, Mentaltrainer…Alle spielen eine wichtige Rolle, um dich sportlich maximal erfolgreich zu machen. Doch wahrscheinlich hast du das Potential des wichtigsten Trainers bisher viel zu selten genutzt. Du fragst dich, wer das ist? Du bist es. Niemand kennt dich so gut, wie du selbst. Niemand kann dich so gut analysieren, wie du selbst. Und doch verpassen es viele Sportler immer wieder, dieses Potential wirklich auszuschöpfen. Dabei brauchst du dafür nur eine regelmäßige Gewohnheit: Selbstreflexion. 

Was ist Selbstreflexion überhaupt?

Selbstreflexion ist erstmal nichts weiter, als die Fähigkeit, dir darüber bewusst zu sein, wie du dich verhältst, wie du dich fühlst und was du denkst. Du bist also in der Lage, alles, was du tust, zu analysieren. Wie ein Trainer. Nur mit viel mehr Einblick als jeder andere Trainer, weil du wirklich in dich hineinschauen kannst. 

Versteh das bitte nicht falsch. Das bedeutet nicht, dass Selbstreflexion alle anderen Trainer überflüssig macht. Ganz im Gegenteil. Je reflektierter du selbst bist, desto besser wird die Zusammenarbeit mit deinen Trainern werden. Niemand kann von außen in dich hinein blicken und deine Gedanken und Gefühle analysieren. Umso wichtiger ist es, dass du diesen Part selbst übernimmst. Nicht nur, um deinem Trainerteam die Arbeit zu erleichtern, sondern vor allem auch, um dein Potential nicht zu verschwenden. 

Die Vorteile von Selbstreflexion für Sportler

Selbstreflexion hilft dir dabei, zu erkennen, was dich wirklich zurückhält und woran du bisher gescheitert bist. Dabei geht es nicht um die offensichtlichen Punkte, die kleinen oder großen Fehler, die viele von außen erkennen, wenn sie deine Wettkampfleistungen betrachten. Es geht um all das, was unter der Oberfläche verborgen ist. Deine negativen Überzeugungen, deine Gedanken, mit denen du dich selbst sabotierst, deine unkontrollierten Emotionen und Gefühle, deine Sorgen und Zweifel. 

Nur du weißt, was du wirklich in bestimmten Situationen gedacht hast. Nur du weißt, wie du dich in bestimmten Situationen gefühlt hast. Dementsprechend bist du auch die einzige Person, die all das wirklich analysieren kann. 

Hier ein Beispiel, um noch besser zu verstehen, wie wichtig Selbstreflexion ist: 

Stell dir mal vor, du bist mitten im Wettkampf und dir unterläuft ein grober Fehler, der dich den Sieg kostet. Ein Fehler, den du so im Training schon lange nicht mehr oder noch nie gemacht hast. Hervorgerufen wurde der Fehler also nicht durch schlechte Technik oder falsche Taktik. Das hast du alles tausende Male trainiert. Was man von außen allerdings nicht sieht, ist vielleicht deine unterbewusste Angst vor dem Scheitern und der einfache Zweifel: “Ich weiß nicht, ob ich das schaffen kann!”

Ohne Selbstreflexion arbeitest du jetzt nur an dem, was ohnehin nicht die Ursache für deinen Fehler war. Du versuchst krampfhaft deine Technik oder Taktik zu verbessern, nur um vielleicht beim nächsten Wettkampf festzustellen, dass du wieder einen unnötigen Fehler machst. Warum? Weil die unterbewusste Angst und die Selbstzweifel immer noch da sind und du nicht daran gearbeitet hast. 

“Wir lernen nicht durch Erfahrungen…wir lernen, indem wir unsere Erfahrungen reflektieren.” (John Dewey)

Erst wenn du nach innen schaust und deine Gedanken und Gefühle analysierst, fällt dir auf, was die wirkliche Ursache für dein Scheitern ist. Nur so kannst du das eliminieren, was dich immer wieder aufhält. 

Worum geht es bei der Selbstreflexion wirklich?

Doch bei Selbstreflexion geht es nicht nur darum, negative Aspekte zu entdecken und Schwachstellen zu finden. Du hast dadurch auch die Möglichkeit, alles das genauer zu betrachten, was schon gut funktioniert. Wenn in der nächsten Trainingseinheit einfach alles funktioniert, dann solltest du das nicht einfach nur so hinnehmen, sondern auch hier dein Denken, Fühlen und Handeln analysieren. Schließlich hast du offensichtlich vieles richtig gemacht und es wäre von Vorteil, wenn dir das so oft wie möglich gelingen würde. 

Selbstreflexion: Eine einfache Anleitung

Wann immer du dich selbst und deine Leistungen reflektierst, bist du also nicht nur auf der Suche nachdem, was noch nicht gut läuft. Du bist ebenso auf der Suche nach all deinen Stärken, Erfolgen und positiven Erfahrungen, denn auch die werden gerne vergessen. Dabei braucht es oft nicht mehr als drei, einfache Fragen, um deine mentalen und emotionalen Abläufe auseinander zu nehmen: 

  • Was lief gut?
  • Was lief noch nicht so gut?
  • Was kann ich beim nächsten Mal besser machen?

So deckst du alle wichtigen Bereiche der Selbstreflexion ab: 

  • Du erkennst deine Stärken und nimmst deine Erfolge wahr
  • Du legst Schwachstellen offen
  • Du lernst aus jeder Situation und wirst dadurch besser

Diese Routine kann dir allerdings nicht nur nach einzelnen Trainingseinheiten oder Wettkämpfen helfen, sondern auch besonders am Ende eines Jahres. Viel zu oft gehen wir einfach in ein neues Jahr über, ohne die Geschenke des vergangenen Jahres mitzunehmen. Denn egal, was passiert ist, eins ist sicher: Du hast Erfolge gefeiert und du hast Fehler gemacht. Ohne Selbstreflexion wird das jedoch nichts weiter als eine Erinnerung sein. Erst wenn du genauer hinschaust, fällt dir auf, was du wirklich aus den letzten Monaten lernen kannst. Du erkennst deine Fortschritte und siehst genau, an welchen Herausforderungen du jetzt noch arbeiten solltest. Somit liefert dir Selbstreflexion auch die bestmögliche Grundlage für deine kommenden Ziele. 

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